Die Ahnen meiner mütterlichen Linie
STREUBÜHR * WERTH & SIEGMANN * RUTHENBERG
Meine Tante Erika SCHULZ geborene SIEGMANN adopierte STREUBÜHR war mir, als älteste Schwester (*1920+2006) meiner Mutti (*1940), eine unerschöpfliche Quelle an Informationen zu meinen mütterliche Ahnen - sie war eine Bereicherung für mich, was meine Anfänge in der Erforschung meiner mütterlichen Ahnen betraf. Sie gab mir einen Fenster in die Vergangenheit, einen Einblick in das Leben meiner Großeltern und den Menschen mit denen sie zusammen lebten und arbeiteten. Sie zeigte und gab mir Fotos meines Großvaters August STREUBÜHR als Kutscher und erzählte mir von der schönen Zeiten die sie in Damm bei Koblentz verbringen durfte.
Sie erzählte mir aber auch, wie hart das Leben in der Zeit war als sie geboren wurde ...
Erika war die Tochter von Frieda und einem jungen Mann namens Willi Werth. Dessen Familie hatte im Nachbarort Linken ein Gutshof. Sie waren verliebt und träumte von einer Hochzeit und einer Familie. Doch diese Liebe stand unter keinem guten Stern! Aus welchen Gründen auch immer waren beide Familien gegen diese Liebe. Willi setzte alle Hebel in Bewegung um seine Frieda doch heiraten zu können. Er bat seine Eltern immer und immer wieder darum seine Frieda zur Frau nehmen zu dürfen. Doch beide Familien blieben hart und willigten nicht in eine Ehe ein. Dann wurde Frieda schwanger, Willi und sie dachten, nun endlich steht ihrer Liebe nichts mehr im Wege. Doch sie hatten sich getäuscht. Die Eltern verboten ihnen jeglichen Kontakt. Heimlich schlich Willi sich nachts im Schutze der Dunkelheit zu ihr, um sie wenigstens sehen zu können. Dann am 05.12.1920 erblickte Erika das Licht der Welt. Auf Druck der Familien, verließ Willi seine Heimat und Frieda. Bis heute versuche ich ihn zu finden ... Später erfuhr Frieda, dass er wohl zur Fremdenlegion gegangen sei. Ein letztes Lebenszeichen kam von ihm an sie wohl aus Schweden, seit dem verliert sich seine Spur .... auch für mich ein Punkt in meiner Forschung an dem ich nicht weiter komme...
So wuchs Erika bei ihren Großeltern Albert SIEGMANN und seiner Frau Alwine geb. RUTHENBERG auf. Weitere Informationen zu sich hat sie für die Nachwelt in ihren Erinnerungen hinterlassen.
Viele Bilder meiner Großeltern und deren Eltern und Familien sind mir nicht geblieben, nur die, die sie bei ihrer Flucht mitnehmen konnte und die nicht verloren gingen. Bei einigen konnte ich durch gefundene Familienmitglieder einzelnen Personen zuordnen können. Bei vielen anderen Bildern werde ich wohl nie erfahren wer dort zu sehen ist.
Meine Tante Erika hat nach dem Tod der Mutter (meine Oma Frieda) ihre jüngste Schwester (meine Mutti) als Kind aufgenommen. Sie und ihr Mann haben meine Mutti wie ihr eigenes Kind angenommen, erzogen und vor ein Leben im Heim bewahrt. Dafür bin ich ihnen unendlich dankbar.