Das Bobbesche Legat
Hier werde ich meine Auswertungen über das Bobbesche Legat einstellen. Dieses Vermächtnis - Testament - steht auch in Verbindung mit der Hortich Stiftung.
Durch die Hortich Stiftung bin ich auf das Bobbische Legat des Jacobus Bobbe gestoßen. Wie es dazu kam ist auf meiner Seite über die Hortich Stiftung nachzulesen. Nach einer Einladung der "Vierherren" der Hortich Stiftung zur öffentlichen Sitzung der Stiftung am 10.07.2010 konnten dann am 11.07.2010 Herr Wittig und ich nach Absprache mit Pfarrer Rödiger Einsicht in die alten Unterlagen nehmen.
Herr Wieske, einer der Vorstandsherren der Stiftung, erklärte sich bereit mit uns die alten Dokumente in Augenschein zu nehmen. In Kisten waren jede Menge Dokumente und Unterlagen der vergangenen Jahre bzw. Jahrhunderte in Regalen verstaut. Die Aufarbeitung der Bestände ist Herrn Pfarrer Dickmann zu verdanken. In einer der Kisten mit der Nr. 84 befand sich dann das Legat.
Es war schon ein eigenartiges Gefühl diese Dokumente durchzublättern, da sie ja schon sehr alt waren - soll heißen aus dem Jahre 1689 stammten. Im Jahre 1689 verfasste Jacob(us) Bobbe sein Legat. Im Jahre 1692 setzte er ein weiteres Testament auf, welches das zuvor geschriebene ganz oder teilweise außer Kraft setzte. Er teilte sein Barvermögen sowie die Pacht- und Grundstücke auf. Er bedachte dabei seine Geschwister und deren Nachkommen. Außerdem die Kirche und die Schule sowie die Armen in Aken.
Nun war ich dabei den Inhalt des Dokumentes zu "übersetzen" und noch mehr aus dem Leben meiner Vorfahren zu erfahren. Da ich nicht so gut im lesen der alten Schriften war hatte ich mir Hilfe geholt.Durch die Hilfe von einer Forscherkollegin "IRMGARD" aus dem Forum der Familie Greve konnte ich das Legat "übersetzen".
An dieser Stelle noch einmal vielen Dank dafür!
Das Bobbesche Legat ist das Testament des (Johanne)s Jacobus Bobbe , der am 10.06.1607 in Aken (Elbe) geboren und getauft wurde + 21.11.1689 in Aken (Elbe). Seine Taufpaten waren Maria, Andreas Brösel, Daniel Lüdicke und Leonhard Zunder. Er wurde geboren als 3. Sohn des Hans (Johann) BOBBE (Kekule 4400)
Dieser wird um 1575 geboren wurde und in Aken als Ratsherr (zwischen 1606 und 1608), Kämmerer (1610), Hortich-Stifter (1609) und Stadtschreiber in der Chronik von Aken erwähnt wird. Hans (Johann) BOBBE verstirbt am 13.08.1626 in Aken (Elbe) und wird mit einer Leichenpredigt beerdigt.
J(ohanne)s Jacobus Bobbe studiert 1632 in Wittenberg, wurde dann Stadtschreiber in Aken. Im Jahre 1648 wird er Amtsschösser in Ostrau. Nach meiner bisherigen Kenntnis blieb er unverheiratet und kinderlos. Er schrieb das BOBBISCHE LEGAT (sein Testament / Vermächtnis) im Jahre 1689.
Auch in der Chronik der Stadt Aken von Friedrich Gottfried Carl Pfeffer und fortgeführt von W. Dittmar aus dem Jahre 1929 ist etwas über das Legat zulesen. Darin heißt es unter anderem:
... Die Zahl der milden Stiftungen in Aken vermehrte sich in dieser Zeit um nicht weniger als sieben. Die wichtigste von ihnen war das Legat, das der aus Aken stammende Amtsschösser Jakob Bobbe zu Ostrau, vorher Stadtschreiber in Aken, am 1. Februar 1689 stiftete. ...
... ließ der der Amtsschösser Jakob Bobbe in Ostrau, vorher Stadtschreiber in seiner Vaterstadt Aken, 1664 hier vor dem KöthnerTore auf seine Kosten ein Armenhaus bauen zur Wohnung für arme Leute und zur Herberge für bedürftige Reisende. Dieses Armenhaus wurde an Stelle des Hospitals St.Bartholomäi erbaut; es enthielt 2 Stuben und vier Kammern und war für die Stadt um so nötiger, als auch das Hospital St. Georgen schon früher eingegangenwar...
... Im Jahre 1689 ist dieses Hospital von Jakob Bobbe in einen Garten und anderen Grundstücken, sowie mit Geldmitteln ausgestattet und in eine milde Stitung umgewandelt worden ...
Um das Andenken an den Stifter wachzuhalten hat man später einer neu angelegten Straße in Aken den Namen BOBBESTRASSE gegeben.
Die Geschwister des J(ohanne)s Jacobus Bobbe:
Hans (Johann) BOBBE wurde als ältester Sohn des Hans (Johann) BOBBE (Kekule 4400) am 21.11.1603 geboren. Seine Taufpaten waren Jeremias Richter und Volkmar Hertel.
Er stand Pate bei den Taufen von Dorothea Elisabeth Siegnitz, 29.10.1646 und Peter Eichholz, 09.02.1626. Viele Jahre war er Bürgermeister in Aken. Am 21.10.1669 verstirbt er in Aken (Elbe) und wurde am selben Tage mit einer Leichenpredigt beerdigt.
Sein Bruder Thomas BOBBE ist mein direkter Vorfahre aus 11. Generation (Kekule 2200) Geboren wurde er 1604 in Aken (Elbe) Er erscheint am 22.01.1639 als zweitjüngster Ratsherr in Aken und 1658 als Kämmerer in Aken. Im Jahre 1636 erwarb er das Bürgerrecht in Aken. Er heiratete vor 1634 das erste mal. Der Name der Ehefrau ist mir bisher nicht bekannt. Diese Ehefrau verstarb 1645 in Aken. Seine 2. Ehe am 16.02.1658 in Aken war mit Anna ROHRBERG (* vor 1638)
Die Taufpaten bei seinen Kindern:
Hans Georg BOBBE * 1634, + 1635 Jacobus BOBBE * 1636 in Aken (Elbe), + 1681
Maria Elisabeth BOBBE * 1637, + 1642 in Aken (Elbe) Johann BOBBE * 1638
Thomas IV. BOBBE * 1640, + 1640 Martin BOBBE * 1641, + 1645
Anna Maria BOBBE * 1643, + 1692 in Aken (Elbe) Andreas BOBBE * 1645, + 1645
Thomas BOBBE + 1663 Dorothea Elisabeth BOBBE * 1658 Anna Sophie BOBBE * 1660, + 1661
aus diesen 2 Ehen waren unter anderem bei Hans Georg der Bürgermeister Johann BOBBE den Bruder des Großvaters des Kindes, als Gevatter, weiterhin dessen Tochter Maria und ihren Gatten Magister Georg STROBEL, Pfarrherren zu Aken, dann Gertrud BOBBE, nunmehr Gattin des Bürgermeisters KIRCHMANN zu Barby, des Vaters Bruder Jacob dem Amtsschössen zu Ostrau, die Gattin seines ältesten Bruders Johann und die von Calbe zugezogenen Vettern Tobias und Elisa RÜDE und dessen Frau. Bei den übrigen Kindern sind Paten der Bürgermeister Siegmund MODLER zweimal, seine Gattin bei der ältesten Tochter und die Witwe des Bürgermeisters Engelhard oder Johann MODLER bei dem dritten Sohn Johann. Er verstirbt im September 1663.
Seine Schwester Margarethe BOBBE wird am 03.04.1610 geboren und am selben Tag getauft. Sie heiratet Friedrich (Fridolin) SVENUS. Kinder sind aus dieser Ehe bisher nicht bekannt. Lorenz BOBBE ein weiterer Sohn wird am 30.08.1612 in Aken (Elbe geboren und getauft. Als Hofschuhmacher in Liegnitz verdient er sich seinen Lebensunterhalt und verstirbt vor 1689. Petrus BOBBE wird am 09.02.1615 geboren und getauft. Jedoch bereits am 16.06.1616 verstirbt er. Auch seine Schwester Elisabeth BOBBE verstirbt schon im Kindesalter (* 09.02.1617 + 03.06.1626). 3 Jahre nach ihrer Geburt wird ein weiterer Sohn Peter II. BOBBE am 12.06.1620 in Aken (Elbe) geboren und getauft. Sein Taufpate ist Bendikt Koppius. Weitere 3 Jahre später wurde Christoph BOBBE am 14.07.1623 in Aken (Elbe) geboren. Im Jahre 1625 am 24.05. wurde der jüngste Bruder Martin BOBBE geboren und getauft. Seine Taufpaten waren Andreas Brösel, Georgius Strobel und Magdalena Stoßnack. Christoph sturdierte im Jahre 1649 in Wittenberg.